Rückblick ZUT 2023
Category:Von 0 auf 111Kleiner Rückblick zum Zugspitz Ultra-Trail
Die Enttäuschung war sehr groß, das ich den Lauf nicht abschließen konnte, ich kämpfe noch immer damit.
Eine Woche nach dem Lauf frage ich mich immer wieder, was gewesen wäre, wenn ich mich bis zur VP 5 irgendwie durchgeschlagen hätte.
Hätte ich mich wieder gefangen, hätte mich der Rennarzt aus dem Rennen genommen, es beschäftigt mich.
Aber eins ist sicher, ich komme wieder.
Nach dem Start um 22.00 Uhr ging es auf asphaltierter Strecke in Richtung Hammersbach.
Das Tempo war zügig, ich musste aufpassen, das meine Herzfrequenz nicht gleich in den roten Bereich hochging.
Von Hammersbach ging es in den Wald hoch, bis kurz vor die Höllentaleingangshütte, etwas gewöhnungsbedürftig mit der Stirnlampe auf schmalen Trails am Hang entlang, immer nur den Lichtkegel vor den Füßen. Bei der VP1 hatte ich schon 1 Stunde Vorsprung auf das Zeitlimit, alles lief nach Plan.
Auf dem Weg zur VP2 ist meine Stirnlampe ausgefallen, ich hab mich einige Zeit an die Fersen meines Vordermann geheftet um einigermaßen etwas zu sehen. Das Tempo wurde mir dann auch zu schnell und durch die Beine des Vordermann den Trail mit seinen Steinen und Wurzeln zu sehen war sehr anstrengend.
Nachdem der Trail unübersichtlicher wurde, hab ich mit Hilfe eines nachfolgenden Läufer, meinen Akku gewechselt.
Im Wald hatten die Leute der Bergwacht ein kleines Feuer gemacht, was nicht so gut war, der Rauch ist auf den Trail in den Wald gezogen, da viel das Atmen sehr schwer, man meinte es wäre dichter Nebel im Wald.
Auf dem Weg zur VP3 (Pestkapelle), ging es einen steilen und nicht endend wollenden Ski-Hang hoch, das war Mental sehr zermürbend, wenn man oben schaute, hat man die Lichter der schnelleren Läufer gesehen und man konnte nur ahnen, wie weit es noch hochging. An der VP3 hatte ich noch immer 1 Stunde Vorsprung auf das Zeitlimit. Von VP3 zu VP4 ging es dann nicht mehr so gut, ich merkte schon, das mir etwas Luft fehlt, bei der VP4 hatte ich nur noch 30 min Vorsprung auf das Zeitlimit. Nach VP4 ging es immer schlechter, es fing damit an, das ich ein Gefühl hatte, wie wenn mir jemand auf dem Brustkorb sitzt, dann haben sich meine Bronchen zugezogen und die Beine waren brutal schwer, so dass ich diese kaum noch heben konnte.
Auf halber Strecke zum Scharnitzjoch hab ich dann die Entscheidung getroffen, aus dem Rennen auszusteigen.
Eine sehr schwere Entscheidung, die Tränen konnte ich kaum unterdrücken, die Bergretter meinten es wäre eine gute Entscheidung, als sie mich gesehen haben.
Die Organisation war Perfekt, die Bergwacht und der Veranstalter hatten alles im Griff.
Von der Position wo ich abgebrochen habe, musst eich einige Meter nach unten zu einer Alm absteigen, dort wurde ich von einem Bergretter entgegen genommen und mit dem Auto (es waren schon zwei Teilnehmer im Auto) ein stück Bergab gebracht, bis zu einem Treffpunkt im Wald, dort mussten wir ins Auto vom Arzt der Bergwacht umsteigen, dieser hat uns dann bis nach Leutasch zur VP5 gefahren, an der VP5 stand ein Schuttle-Bus, der die Teilnehmer, die abgebrochen haben, oder die Teilnehmer, die der Rennarzt aus dem Rennen genommen hat, wieder nach Garmisch gefahren hat.
Gesund aber total enttäuscht bin ich wieder in Garmisch angekommen.